Mariensäule

Mariensäule

Mariensäule


Aus Esterházyschen Archivquellen ist zu entnehmen, dass der fürstlich Esterházysche Steinmetz und Bildhauer Sebastian Rauschemayr (1622-1685) aus Eisenstadt im Jahre 1679 von Graf (später: Palatin Fürst) Paul I. Esterházy de Galántha den Auftrag bekam, für die zwei Jahre zuvor, im Jahr 1677, von den Grafen Wurmbrand-Stuppach erworbene niederösterreichische Herrschaft Schwarzenbach einen Marien-Bildstock herzustellen.

Dafür wurde ihm ein Lohn von 25 Gulden aus der Rentkassa der Herrschaft versprochen. 

In der Jahresrechnung des Schwarzenbacher Herrschaftsverwalters Johann Bernhard Härmb finden sich unter den Ausgaben nicht nur die auf „Commission“ (im Auftrag) des Grundherrn dem „Steinmetzen im Margarethner Steinbruch“ – so wurde Sebastian Rauschemayr auch bezeichnet  - 1679 bezahlten und von diesem quittierten 25 Gulden, sondern auch die Rauschemayr bei der Aufstellung des Frauenbildstockes vom 26. bis 28. April 1679 gewährten Verpflegskosten von 35 Kreuzer und die Auslagen für die bei der Aufrichtung des Bildstockes verbrauchten Metallwaren (Blei und Eisen) im Wert von 2 fl 19 kr 2 d.


Die Aufstellung dürfte im damaligen Friedhof – dieser befand sich neben der Kirche - erfolgt sein. Es ist anzunehmen, dass sie bei der Anlage des Ortsfriedhofes dorthin gebracht wurde, wie ein Foto aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt. Später - nach Errichtung des neuen Kriegerdenkmales - nahm sie ihren heutigen Platz dort ein. 


 Wahrscheinlich ist die Marienstatue die älteste Statue in Markt Schwarzenbach.

Sie ist verhältnismäßig im guten Zustand erhalten geblieben, obwohl der verwendete weiche Sandstein aus dem St.Margarethner Steinbruch auch gewisse Einbußen verursacht hat.                                                                                                                                                                             Sie weist auf einem allseits mit Schuppendekor verzierten Pfeiler in einer von Rollwerk umgebenen Tafel die Inschrift

                                                        +

                                                  C.P.E.D.F. 

                                                  C.V.E.D.F. 

                                                       1679 


auf; diese kann mit „Comes Paulus Esterházy de Fraknó“ [Graf Paul Esterházy von Forchtenstein] und „Comitissa Vrsvla Esterházy de Fraknó“ [Gräfin Ursula Esterházy von Forchtenstein], also dem Stifterehepaar des Bildstockes, und dem Aufstellungsjahr 1679 aufgelöst werden.  

Über der Inschrift ist das gräfliche Wappen der Esterházy (ein auf einer Krone stehender Greif, der in seiner Linken eine dreifache Rosenblüte hält, in seiner Rechten ein Schwert schwingt) in Rollwerk angebracht, überhöht von einer plastisch gebildeten Grafenkrone.

 Darüber befindet sich auf einem Sockel die gekrönte Muttergottes mit dem Jesuskind, das den Reichsapfel hält, im linken Arm, während das von der Muttergottes zweifellos ursprünglich in der Rechten gehaltene Szepter samt dem Arm überarbeitet wurde.

Bei der Pflasterung der Anlage am heutigen Standort dürfte das ursprünglich vorhandene breitere Postament des Bildstockes zum Teil verdeckt worden sein.

Die Marienfigur wurde wiederholt durch die Marktgemeinde Schwarzenbach instandgehalten und 2022 einer Generalrestaurierung (Figur samt Säule) unterzogen, sodass der optische Gesamteindruck des barocken Bildstockes eine gute künstlerische Qualität aufweist.
 
 

(Texte wurden Großteils entnommen aus: Burgenlaendische-Heimatblaetter_73_0179-0195

- Dr. Harald Prickler, Eisenstadt: Der Steinmetz Sebastian Rauschemayr)



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