Hl. Johannes Nepomuk-Statue

JNS

Hl. Johannes Nepomuk-Statue 


Aus den Aufzeichnungen der Archive der Herrschaft Schwarzenbach (Grundherr: Fürst Esterházy) ist zu entnehmen, dass sich im Jahr 1762 und den Jahren davor unglaubliche Schauer- und Hochwasser-Unwetter entlang des Schwarzenbaches ereigneten.

 So wird unter anderem berichtet, dass im Juni des Jahre 1762 ein starker, mehr als eine halbe Stunde andauernder Schauer wütete, der sämtliche Felder zerstörte und danach ein derart großer Wolkenbruch folgte, dass innerhalb einer Viertelstunde sämtliche Bäche über die Ufer traten.
 Der herrschaftliche Stadl wurde auf der Hälfte angehoben, zertrümmert und mitsamt dem Mauerwerk davongeschwemmt. Mehrere herrschaftliche Gebäude wurden schwer beschädigt, ebenso sämtliche Untertanenhäuser, die entlang der Bäche standen. Vieh ist zum Teil ersoffen. Gerätschaften aus den Häusern fanden sich zum Teil hunderte Meter Bach-abwärts wieder.
 15 Häuser waren unbewohnbar geworden oder sogar weggeschwemmt. In manchen Bereichen des Ortes stieg das Wasser rund 3 Meter hoch. Häuser, die nicht weggeschwemmt wurden, mussten zum Teil über die Dachböden verlassen werden. Auch einzelne alte, starke Bäume wurden samt den Wurzelstöcken ausgewaschen und nach Ungarn (Oberpetersdorf, Kobersdorf, …) abgeschwemmt.

Weiters ist den Amtsberichten der Herrschaft Schwarzenbach zu entnehmen, dass der damalige Schwarzenbacher Pfarrer Anton Joseph Felber Anfang 1763 predigte, dass er dem Heiligen Johannes Nepomuk noch vor dessen Festtag (16. Mai) eine Statue errichten lassen wolle, wofür er selbst von Haus zu Haus absammeln ging.

 Die Statue wurde vom Hochfürstlichen Bildhauer Augustin Hadl aus Eisenstadt-Oberberg angefertigt und noch vor dem Festtag nach Markt Schwarzenbach geliefert.

Die Sockelinschrift lautet: 

In Schand und Spott, in Wassers Noth, auch in den Tod, bitt für uns Got. – Anno 1763 

Als ‚Brückenheiliger‘ ist mit großer Wahrscheinlichkeit der erste Aufstellungsort im Bereich der ‚Eisernen Brücke‘ gewesen, wie auf einer Forstkarte Anfang 1800 als Bildstock ersichtlich. Später übersiedelte sie in das nordwestliche Eck des heutigen Kriegerdenkmales. 

In einem Bericht in der Pfarrchronik aus dem Jahr 1896 ist zu lesen:

 „Die St. Johannes Statue bei der Kirche: (diese war in einem sehr traurigen Zustand); man machte um sie einen Zaun und von einem Maler wurde sie ganz restauriert. Zugleich machte man zu ihr eine kleine Brücke.“

Auf Fotos aus den 1920er-Jahren ist die Johannes-Statue auf der Ecke der Kreuzung Hauptstraße/Kirchenplatz (Schulaustraße) im Areal des heutigen Kriegerdenkmals zu sehen. Von der Hauptstraße aus gelangte man über eine kleine Brücke über den Straßengraben zum Platz, auf dem die Statue aufgestellt war. 

In der Pfarrchronik wird 1962 berichtet:

„Vor der Kirche wurde beim neuen Stiegenaufgang in der für diesen Zweck vorgesehene Nische die Johannes Nepomuk Statue aufgestellt.
 Sie stand früher an der Ecke des Schulgartens neben dem alten Kriegerdenkmal.
 Die Statue wurde auf Kosten der Gemeinde von Steinmetzmeister Franz Bizzl aus Wiener Neustadt renoviert und vor Allerheiligen aufgestellt.“

1979 und auch später wurden immer wieder notwendige Ausbesserungen vorgenommen. Eine Generalrestaurierung wurde 2022 durchgeführt und ein Schutzdach angebracht.
 
 (Texte wurden Großteils zur Verfügung gestellt von Herrn Thomas Gruber, BSc - Historische Archive Esterházy aus den Aufzeichnungen der Archive der Herrschaft Schwarzenbach (Grundherr: Fürst Esterházy)


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