Bründlkapelle

Bründlkapelle

Bründlkapelle


Die Bründlkapelle, die älteste Kapelle in Schwarzenbach, steht am Abhang des Burgberges. Die Errichtung mit Charakter einer Wallfahrtskapelle geht in die Anfänge des 17. Jahrhunderts zurück.

Aus der Pfarrchronik – in den jeweils genannten Jahren und unter Anführungszeichen zitiert - geht hervor:

„Dieselbe war 1879 dem Einsturz nahe. Auf meine Predigt, Pfr. Josef Zipfelmeyer, am weißen Sonntag 1880 wurde sogleich eine Sammlung eingeleitet und durch vielfache Spenden diese vielbesuchte Marienkapelle von oben bis unten vollständig repariert, wobei sich Herr Michael Gruber, Halblehnen-Besitzer, besonders bemühte, während die Pfarrgemeinde bereitwilligst mitwirkte.
 Am Pfingstsonntag 1881 war auch dieses Werk vollendet und wurde an diesem Tage nach dem heiligen Segen eine großartige Prozession, an welcher sich fast die ganze Pfarrgemeinde beteiligte, zur Kapelle abgehalten und selbe der allgemeinen Andacht wieder eröffnet.“

In der Zeit zwischen 1897 bis 1959 wurde die Kapelle wiederholt instandgehalten. Auch die darin befindlichen Statuen wurden renoviert.

Bründlfest mit Segnung der restaurierten Bründlkapelle am So., den 11. Oktober 1987.
 Programm: 13:00 Uhr Prozession zur Kapelle, dort feierliche Messe mit Glockenweihe und Segnung der Kapelle. Anschließend Kundgebung und Agape.
 Seit Monaten war unter Leitung des Fremdenverkehrsobmannes Karl Bernhard und des Betreuers der Bründlkapelle, Herrn Karl Sagmeister, die Kapelle außen und innen von vielen Helfern kostenlos restauriert worden. Neu erstrahlte die altehrwürdige Kapelle aus der Barockzeit im neuen Glanze, zur Freude aller Bewohner. Ein angenehmes Herbstwetter ermöglichte es, dass diese Feier mit vielen Teilnehmern in jeder Hinsicht gelingen konnte.“

Am Marienfeiertag, den 15. August 1989, wurde der 1. Bründl-Wallfahrtstag gestaltet. Um 8, 11 und 14 Uhr wurde beim Bründl jeweils eine Heilige Messe gestaltet. Jedes Mal kam eine erfreuliche Teilnehmerschar, so dass auch für die kommenden Jahre an die Beibehaltung eines solchen Wallfahrtstages gedacht werden kann.“

Seither findet alljährlich am 15. August – am Festtag Maria Himmelfahrt –  eine Wallfahrermesse mit anschließender Festlichkeit statt. Ebenso die zur Tradition gewordene Maiandacht am Festtag Christi Himmelfahrt.

Nach einer Generalsanierung 1999 werden laufend Verschönerungen innen und außen sowie auch im Umfeld dieser besonderen religiösen Stätte durch freiwillig Engagierte unter der derzeitigen und langjährigen Leitung von Herrn Rudolf Bencsits durchgeführt. 

Der Sage nach – diese wurde im Jahre 1921 von Herrn Oberlehrer Leopold Petzelmayer wie nachstehend notiert – hat das Wasser der Bründlkapelle eine lindernde Wirkung bei Augenkrankheiten:

Schon seit uralten Zeiten kannten die Leute die Quelle am Westabhang des Burgberges.

Einst benetzte eine arme Frau, die schon lange ein Augenleiden quälte, mit dem Wasser der besagten Quelle die Augen und wurde geheilt. Die Kunde verbreitete sich in der Runde und bald kamen viele, um durch den Gebrauch des Wassers Heilung zu finden. Selbst Blinde wurden sehend, wenn sie sich mit dem Wasser die Augen gewaschen hatten. Weil nun so viele Leute auf so wundersame Weise geheilt worden waren, nannte man die Quelle das „HEILIGE BRÜNDEL“ und erbaute über der Quelle eine Kapelle, die heute noch erhalten ist.

 Von dem wundertätigen Wasser hörte auch tief in Ungarn eine reiche Gräfin, die durch ein Unglück ihr Augenlicht verloren hatte. Sie beschloss daher, zu dem „Brunnen auf dem Berge“ zu wallfahren, damit auch ihr in ihrem Leide Hilfe werde. Sie kam, wusch sich die Augen und wurde sehend. Zum Dank dafür ließ sie die Kapelle ausschmücken. Nach Hause zurückgekehrt, erzählte sie überall von dem Wunder, das beim heiligen Bründel an ihr geschehen war.

Dies kam auch einer anderen reichen ungarischen Gräfin zu Ohren, die ebenfalls erblindet war. Auch sie unternahm die weite Reise zum „heilsamen Bründel“ und erhoffte Heilung. Die Gräfin hatte aber eine schlechte Eigenschaft: sie war maßlos geizig; daher wollte Gott sie prüfen. Als sie gegen Schwarzenbach auf den Kobersdorfer Berg kam und von weitem die Kapelle herübersah, ward sie sehend und erblickte dieselbe.
 
 Da glaubte sie nun, es sei nicht mehr nötig, bis zum Bründel zu fahren und befahl dem Kutscher umzukehren. Kaum war sie den Berg auf der anderen Seite unten, so lag über ihren Augen wieder Nacht und das Augenlicht war aufs Neue erloschen. Voll Schreck ließ sie eilend wieder zurückfahren. Die Waschung beim Bründel aber nützte nichts mehr. Das war die Strafe für den Geiz.“ 

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