Das Adeligenhaus
Das ist die entwickelste Hausform der keltischen Zeit. Es steht auf Schwellbalken und Steinfundamenten. Die Bauhölzer wurden mit Dechsel oder hobelartigen Werkzeugen zugerichtet. Dies ist ein typischer Ständerbau, die Ständer sind mit Zapfen in Schlitzen und Nuten eingelassen und durch Streben gesichert. Die Wände sind Riegelwände. Die Tür ist mit Holzschanieren, zwei Achselbolzen und Gratleisten gesichert. Das Haus hat 2 verschiedene Räume. Der hintere Raum, wo das Stammesoberhaupt schlief, ist mit einem Holzfußboden und einem Bett mit Hirschlederdecke ausgestattet.
Das Handwerkerhaus
Der Handwerker hat in solch einem Haus gewohnt, gegessen, geschlafen und gearbeitet. Viele dieser Häuser hatten kleine Keller. Im Haus ist ein original keltisches Pfostenloch zu sehen, das genau an dieser Stelle gefunden wurde.
Der Speicher
Der Speicher besteht aus massiven vierkantig ausgefertigten Schwellbalken, die dem Bau von unten große Stabilität geben. Die Wände bestehen aus relativ dünnen Blockhölzern. Der Bau ist eine Kombination aus Schwellen-Ständerbautenstil und Blockbau. Das Saatgut wurde im Boden gelagert. Das Getreide, das gegessen wurde, lagerte man in Truhen.
Wohngebäude
Der vordere Teil des Gebäudes wurde im Ständerbau, der hintere im Blockbau aufgebaut. Diese Bautechniken wurden früher oft gemischt. Innen wurde es so eingerichtet, dass man mit Kindern darin schlafen und sich aufhalten konnte.
Stallgebaeude
Die Wände bestehen aus geflochtenem Material. Um stehende Rund– oder Spalthölzer wurden dünne Äste gewunden. Von beiden Seiten wurde dies mit Lehm, Sand und Häcksel verschmiert und geglättet.
Keramikbrennofen
Typisch für die Keramikbrennerei ist diese Art von Ofen, mit eigenen Brenn– und Setzräumen. Die Keramik wird von oben eingebracht. Mit dieser Art von Öfen schafft man eine Temperatur von 1100°. Je mehr Keramik im Ofen ist, desto besser funktioniert der Brennvorgang.
Brotbackofen
Ein typischer Backofen dieser Zeit. Beim Feuer machen wird hinten das Luftloch geöffnet. Wenn die Temperatur erreicht ist, kommt die Glut heraus. Die Platte wird mit einem feuchten Tuch geputzt und das Brot eingeschoben. Die vordere Öffnung wird mit einer Holzplatte abgedeckt.
Fotogalerie Rekonstruktionsbauten
Haus der archäologischen Funde
In diesem Gebäude wurde im Jahr 2018 mit Hilfe von klimatisierten Ausstellungscontainern ein Archäologieschauraum geschaffen, in dem der interessierte Besucher Originalfunde aus der Kupferzeit (3000 v. Chr.), aus der Bronzezeit (2000 v. Chr.) und natürlich aus der Zeit der Kelten (500 – 50 v. Chr.) betrachten kann. Die digitalen Daten der wissenschaftlichen Forschungen werden hier unter Einsatz modernster virtueller und augmentierter Realität präsentiert und vermitteln dem Besucher einen Überblick über die Geschichte der frühen Stadt der Kelten.
Haus der Neuen Kelten
Das zweite Gebäude wurde speziell an die Bedürfnisse der
praktischen Kulturvermittlung und der gelebten Keltendarstellung durch
Reenactment-Gruppen angepasst, kann aber auch für Familienfeste, Firmenfeiern,
Kinder- und Jugendveranstaltungen, Schullandwochen usw. genutzt werden. Die
Inneneinrichtung mit großer Feuerstelle, Tischen, Bänken und Stellagen aber
auch mit Gefäßen aus Keramik und Holz sowie mit nachgebildeten keltischen
Gerätschaften ermöglicht eine vielfältige Nutzung als multifunktionaler
Zweckbau für ganzjährige Veranstaltungen aller Art.
Zur Konstruktionstechnik
der beiden Gebäude
Diese beiden neuen
Hausmodelle wurden in leichter Hanglage als große Ständerbauten mit massiven
Schwellbalkenkränzen auf Trockensteinfundamenten errichtet. In beiden Fällen
wurden die Konstruktionshölzer umseitig flächig überarbeitet. Die
Grundkonstruktionen zeigen neben Schwellen und Ständern auch Pfetten,
Binderbalken, Streben, Rofenbäume und Lattenhölzer. Die Wandfüllungen wurden aus
horizontal liegenden massiven Fichtenbohlen gefügt, die an den Längsseiten
gefalzt wurden, um absolut blickdicht zu sein. Die Dächer bestehen aus
gespaltenen Schindeln aus Lärchenholz, die in doppelten Lagen aufgedeckt
wurden. Die Eingangsbereiche zeigen sog. Wendebohlentüren mit Drehzapfen aus
Holz, welche in runden Führungslöchern in Schwelle und Türsturz verankert sind
und so bewegt werden können.
Das neue
Rekonstruktionsprojekt boten die Möglichkeit, vor Ort praktische Experimente
zur eisenzeitlichen Holzbautechnik durchzuführen. Um diesbezüglich möglichst
nahe an die originalen Bedingungen der Eisenzeit heranzukommen, haben wir Raseneisenerz
in einem Schachtofen aus Lehm verhüttet und das daraus gewonnene Eisen -
insgesamt etwa 14 kg bei zwei Ofenreisen - zu eisenzeitlichen Werkzeugtypen
geschmiedet. Überraschend dabei war, dass einzelne Bereiche der Luppen derart
mit Kohlenstoff angereichert waren, dass manche Klingen durchaus bereits
Stahlqualitäten aufwiesen und auch entsprechend gehärtet werden konnten.
Die praktischen
Experimente vor Ort bezogen sich in erster Linie auf die Verwendung der
einzelnen Werkzeugtypern sowie auf den sinnvollen Einsatz von einzelnen
Holzverbindungstechniken. In der Zwischenzeit war uns auch klar geworden, dass
man auf Baustellen in der Eisenzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits
eindeutig definierte Modulmasse kannte und diese auch in der Praxis verwendet
hat. Es war uns gelungen, vom gut erhaltenen Hausbefund 1 aus den
Ramsautalgrabungen am Dürrnberg der Jahre 1988/89 ein Baumodulmaß mit „17,5 cm“
abzuleiten. Dieses Baumodulmaß dürfte am Dürrnberg einem sog. Baufuß mit dem
Nominalwert „eins“ entsprochen haben. Die neuen Gebäudemodelle von
Schwarzenbach wurden auf der Basis dieses Baumodulmaßes geplant und errichtet. Die
Ergebnisse der aktuellen experimentalarchäologischen Handwerksstudien von
Schwarzenbach werden zurzeit ausgewertet.
Die Gemeinde Schwarzenbach hat mit
dieser Freilichtanlage ein Ausflugsziel geschaffen, das für Gäste und
Einheimische in gleicher Weise eine Bereicherung des Freizeit- und
Bildungsangebots für die ganze Familie mit sich bringt.
Führung durch die größte und besterhaltene keltische Wallanlage im Osten von Österreich
Interessanter Tipp für geführte Gemeinde-, Vereins-, Firmen-, Pensionisten-, Schülerausflüge, etc.
Busreisen ab 15 Personen!
Täglich nach Voranmeldung möglich
Jederzeit können Sie eine Führung durch die größte und besterhaltene keltische Wallanlage Österreichs buchen
Treffpunkt: beim befestigten Parkplatz vor der keltischen Siedlung.
Die Führung durch die keltische Wallanlage führt über den Keltenfestplatz zum archäologischen Freilichtmuseum und beinhaltet natürlich auch den Besuch des 26 m hohen Aussichtssturmes, der sich am höchsten Punkt des Geländes befindet. Vom Turm können sie die herrliche Aussicht in die Oberpullendorfer Bucht, zum Pauliberg (letzttätiger Vulkan Österreichs), Neusiedlersee, Rax, Hohe Wand, Schneeberg u.v.m. genießen.
Anschließend können Sie bei einem unserer Gastronomen im Ort zu Mittag essen.
Freitags, samstags, sonntags und feiertags hat „dasTurmcafé“ geöffnet.
Sollten Sie am Nachmittag noch Zeit übrighaben, möchten wir Ihnen unseren Vogellehrpfad in Ortszentrumsnähe, sowie weitere Ausflugsziele in unserer näheren Umgebung empfehlen (wie z.B. die Ruine Landsee, Schloss Kobersdorf, Museum im Schloss Lackenbach, Gedenkraum Hochwolkersdorf).
Wir freuen uns auf Ihren geschätzten Besuch und werden uns bemühen, Ihnen einen erlebnisreichen Tag bei uns zu organisieren.
Erwachsene: Euro 8,--/Person (mind. Euro 120,--)
Die keltische Siedlung ist frei zugängig und jederzeit auch als Einzelperson zu besuchen. Das archäologische Freilichtmuseum ist auch ohne Führung (Eingang durch ein Drehkreuz - Euro 2,--) zu besichtigen.
Weiters bieten wir Aktiverlebnisführungen für Kinder (ab Kindergartenalter!) und Jugendliche aller Altersklassen an: 3-Stunden-Programm – Euro 15,--/Kind (mind. 10 Teilnehmer). Das Programm kann individuell angepasst werden.
Info:
Gemeindeamt Schwarzenbach
Markt 4
2803 Schwarzenbach
Tel1: +43 (2645) 5201
Fax: +43 (2645) 52017
gemeinde@schwarzenbach.gv.at
www.schwarzenbach.gv.at
www.keltendorf-schwarzenbach.atwww.celtovation.at
CELTOVATION – wordpress.com
Celtovation Video
The prehistoric hilltop settlement of Schwarzenbach - LBI - Video